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                                                              Kühe in Blau 90x120                       


 

 

                                                             Kühe in Gelb, 110x140

                                                       Kalb mit blauen Augen, 60x80


                                                        Blickgerichtetheit, 60x80

                                                         Lampenschirm, 100x150

                                                        Zyklus, 100x120

Bücher in der Vitrine

Badende Pelikane

Badende Pelikane

                                                                                 Einsamkeit, 20x30

   



                                                                       Annotationen zu ausgewählten Bildern

 

Gefangen in Zeit und Raum

 

Gefangen in Zeit und Raum

Die Begegnung von Raum und Zeit findet im Bildverständnis in einer Glaskugel statt.

Physikalisch gesehen sind die Zeit und der Raum zwei voneinander abhängige Größen, und als ein Gemeinsames zu betrachten. Die Glaskugel, ein kreisförmiges Gebilde, ist eine Urform, ein natürliches, allumfassendes geordnetes System, eine Ordnung - das raumzeitliche Kontinuum.

Assoziativ kann man eine gedankliche Verbindung zur Weltkugel herstellen; zum runden Newtonschen Apfel oder zur mystischen und rätselhaften Glaskugel aus den Sagen, Mythen und Legenden, die einem tapferen Held die Vergangenheit vor Augen ruft, Zukunft vorhersagt oder andersörtliche gegenwärtige Geschehnisse zeigt.

Erkennt man in der Glaskugel eine sitzende Menschengestallt, so ist diese in der Raum-Zeitgefangen.

Es entsteht eine Formambivalenz – jeder Form oder jedem Begriff entspricht eine Antiform und Antibegriff.  Im Gegengewicht zur konvex gewölbten Glaskugel steht ein Loch, ein schwarzes Loch als ein allumfassendes, verschluckendes, einsaugendes System: eine feuchte, dunkle Augenpupille. Nach Leonardo da Vinci ist das menschliche Auge das Tor zur Außenwelt, ein Fenster der Seele. Die Umgebung aber ist ein undefiniertes Chaos, eine Plattform für Raum und Zeit.

 

Dämmerung

 

Dämmerung

Dämmerung. Stille, eine fast taube, mystische Atmosphäre im Bild. Im Mittelgrund sieht man ein Boot mit einer darin sitzenden alten Frau und drei Ziegen. Das Geschehen wirkt statisch, fast unbeweglich, außerhalb von Raum und Zeit. Man sieht keinen Horizont, keine definierbares Oben und Unten, das Boot scheint zu schweben. Bewegung hier ist ein Lebensweg.  In die Elemente Luft und Wasser ist eine Substanz eingegliedert - das Leben. Dieses verleiht dem Bild eine mythische Deutung. Ist das ein Boot des Hades, das die Seele der gestorbenen Menschen durch den Totenfluss Acheron in das Königreich der Nachwelt des Todes hinüberfährt? Oder eine Variation der Arche Noah? Mensch und Tier sind in einem Rettungsboot. Die Gestalten sitzen im gemeinsamen Boot, sind vereint durch das Angesicht der Gefahren. Sie spiegeln sich im klaren stillen Wasser und erhalten das Gefühl der Schwerelosigkeit.

 

In den Bildern Vor dem Fenster und Kraft des Natürlichen  hat die Künstlerin die Farben des Morgenlichts sehen wollen. Sie sind mit der Kindheit, der Neugier sowie der Welterkenntnis verbunden. Beide Bildern ist die Bewunderung der großen, weiten Welt zu spüren: Die Innenwelt des Jungen und des Hundes an der Fensterbank treffen beim Blick nach Außen aufeinander; der kniende Junge kommt die Macht der Natur zu spüren, als er die scheinbar harmlosen Löwenzahn entdeckt, der sich einen Weg durch den scheinbar undurchdringbaren Bodenasphalt geschaffen hat.  

 

 

Vor dem Fenster

 

Vor dem Fenster

Eine synchrone Beschäftigung von Menschen und Tier wird dargestellt. Eine Begegnung von verschiedenen Weltwahrnehmungen -  die des Hundes und die des Kindes. Diese sind nicht identisch, aber es gibt Überschneidungen. Die beiden finden sich zurecht und können sich über Sachverhalte einigen.

Zwei Realien, zwei Lebensebenen treffen aufeinander in einer gemeinsamen Empfindung, einer synchronen Beschäftigung und einem gemeinsamen Zustand – das Warten.

 

 

Kraft des Natürlichen

 

Kraft des Natürlichen

Kindheit ist einerseits eine der schönen Lebensphasen, eine nostalgische Traumwelt, ein Reichtum, den man bewahrt, pflegt, anstrebt. Wie ein Kind zu sein, - kindlich -, ist eine positive, niedliche, liebliche Eigenschaft. Im Gegensatz dazu steht das Naive, Unreife, unbeholfen Kindische.

Ähnlich ist es mit dem Charakter des Elfenbeins – der Grundfarbe des Bildes. Dies ist ein milder, zarter, „wackeliger“ und labiler Farbton, er erscheint leichtverwundbar und unentschlossen, eine Elfenfarbe. Doch ist das gleichzeitig ein Bein – schreitend, gewichtig, stützend.

Das Geschehen spielt sich in den frühen Morgenstunden ab, die aufgehende Sonne (von links) nimmt immer mehr Raum in ihren Besitz, befreit die Erde von der nächtlichen Frische des bläulichen Schattens. Die Sonnenstrahlen gleiten auf dem Körper des Kindes, verweilen eine Zeit lang in seinen goldenen Haaren, kitzeln seinen Rücken, werfen rötliche Reflexe auf die alte weiße Tür.

 

Kühe in der Sonne

 

 Kühe in der Sonne

In der Bilderserie zu den Kühen  kommt die Faszination der Künstlerin für das farbige Irrtum zum Ausdruck, das durch das Spiel des Lichtes mit dem Schatten hervorgeht.

Die Begegnung der von den Kühen von Natur aus gegebenen Flecken auf dem Fell und den nicht greifbaren, nicht realen, dennoch sichtbaren Flecken des Laubschattenwurfs. Die Naturästhetik begegnet der Lichtungsästhetik. Außerdem ein Gegensatz verschiedener Materialien oder Flächen-beschaffenheiten – das warme Tierfell und der kühle Schatten. Das Bild ist durchdrungen von Sonne, die Stimmung ist eine tierliche, schwüle, nachmittägliche Faulheit. Laubschattenflecken werden als kaum sichtbare Muster auf der unter dem Baum stehenden Kuh realisiert.           
So entstand für die Künstlerin der Begriff der Ironie als wichtiger Bestandteil auf dem Weg des Naturerkenntnis und ihre malerische Umsetzung in der Kunst.

 

 

Ruhende Kühe

 

Ruhende Kühe

Auch in diesem Bild findet eine Auseinandersetzung mit den real vorhandenen und nur visuell sichtbaren Fleckenstatt. Im Unterschied zum ersten Kuh-Bild werden hier die Lichtflecken als Muster auf dem Kuhfell betrachtet. Der punktierte, getupfte Pinselduktus der Schattenpartien, welche die Kühe unter dem Baum mit einschließt, unterscheidet sich von der Pinselführung der zitternden, an der Sonne schmelzenden Umgebung im Hintergrund.

Ausgehend von der Selbstironie der Natur und dem Farbenspiel kam die Künstlerin auf die Idee einer Metamorphose (Verwandlung). Die Metamorphose ist einerseits Bestandteil der Natur, wie z.B. der Farbwechsel des Chamäleons oder das Entspringen eines Kükens aus dem Ei, andererseits ist Metamorphose ein phantasievoller Weg, welcher der Malerei sagenhafte Formerfahrungen und Farbausdrücke bringt.

 

Schmetterlinge und Apfelsine

 

Schmetterlinge und Apfelsine 

Die sichtbare Farbe ist das Ergebnis eines komplexen Sehvorganges. Sie entsteht aus dem Spektrum des Lichts durch das Auge im Gehirn. Also ist die Farbe ein Produkt des Lichts.

Das Naturphänomen – Schmetterlingsflügel – ist Gegenstand dieses Bildes. Die Anhäufung der im Bild dargestellten Schmetterlingsflügel, die jeweils zu einem anderen Organismus gehören, sind vergrößert dargestellt - der Versuch einer Makrosichtweise. Die bunten Schmetterlinge setzen sich auf die Apfelsine, trinken ihren Saft, tränken sich in ihrer energiereichen Saftigkeit, saugen ihre „Sonnigkeit“. Deutet man die lilablauen Formgebilden rechts unten im Bild als Trauben, so zieht man eine Parallele zwischen diesen Früchten und dem Abbild derselben als „Augen“ auf dem Schmetterlingsflügel. Thematisiert wird dadurch Naturzwischenverbundenheit, und die Einfältigkeit der Natur. So sind die Schmetterlinge eins mit den Früchten, dessen Saft sie trinken, und eins mit dem Licht der Sonne, deren Energie im Saft der Früchte eingespeichert ist. Dies ist die Metamorphose, oder die Evolution.